Das Glück des Lernens

Spielplätze - Beobachtungen einer Mutter

Wenn ich hier einen Artikel über das Thema "Spielplatz" schreibe, so will ich weder den wissenschaftlichen Beiträgen von Theoretikern einen weiteren hinzufügen noch den architektonisch-technischen Untersuchungen über Spielplatzanlagen; mein Ausgangspunkt wird ein anderer sein, ebenso meine Zielsetzung. Das Aufschreiben entstand direkt aus dem häufigen Besuchen von Spielplätzen, dem Hinsehen, was dort passiert, aus dem aktiven Wahrnehmen von Spiel-, Erziehungs-, Streitsituationen u. ä. m., dem unbewußten Aufnehmen von Atmosphärischem, von Ereignissen zwischen Menschen auf Spielplätzen. Eine bloße Geschichte aus meinem Mutter-Leben auf Spielplätzen kann jedoch nicht sinnvoll sein. Hilfen zur Auswertung, zum Weiterdenken und zum Handeln will ich unbedingt geben. Und diese erfordern mehr als die Wiedergabe von Geschehenem, nämlich Fragestellungen und Antworten im Sinne von: "Was ist sinnvoll, notwendig für Kinder?"" "Für welche Erziehungsziele ist dies und jenes an Spielplätzen gut und richtig?" "Welche Geräte, Spielangebote, Verhaltensweisen sind für diese Ziele angemessen?" Eine Mutter zweier Kleinkinder sagte beispielsweise: "Ich wußte gar nicht, daß ein Spielplatz schon etwas für meine Kinder ist!" Mit großer Verwunderung und auch ein wenig Neugierde erklärte sie mir dies, nachdem ich sie einige Male vergebens zum Aufsuchen eines Spielplatzes ermuntert hatte.

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Übungen und Theorie zu Bewegungswahrnehmung

Dies ist eine Serie an Übungen zu BEWEGUNG, die die dargestellte Praxis in der Veröffentlichung "Lernen im Gleichgewicht" erweitert. Dort finden Sie:

  1. SCHREIEN, KRÄMPFE, VERDAUUNG, SCHLAFEN UND RUHE
  2. DIE HAUT. SPÜRORGAN UND LERNORGAN EIN LEBEN LANG. DIE HAUT. BERÜHRUNG UND BINDUNG
  3. BEWEGUNGSKOMPETENZ UND ETAPPEN DER BEWEGUNGSENTWICKLUNG
  4. STRESS UND AUSDRUCK

Im folgenden lesen Sie - und üben - zum Thema BEWEGUNG. Weitere Praxisanleitungen: zum Thema BERÜHRUNG, finden Sie ebenfalls als Text auf www.eva-weissmann.de

Es geht um Bewegung und besonders um das Spüren der Bewegung. Eine gute Praxis der Bewegungswahrnehmung, so wie ich sie hier für Schulkinder und kleine Kinder nahelege, wird ebenso wohltuend für deren Geist und Körper sein wie eine Meditation der Achtsamkeit. (s. Kap. 9a der Veröffentlichung "Lernen im Gleichgewicht") Daher muss sie auch in einer Haltung von Bewußtheit und feiner Wahrnehmung angeleitet und praktiziert werden. Zu folgenden Themen (von der Schwangerschaft bis zum Lebensende) gebe ich in diesem Kapitel Übungen:

Übungen und Theorie zu Bewegungswahrnehmung

 

Lernen ohne Schule - Beobachtungen einer Mutter

Nie mehr in seinem Leben ist der Mensch so voller Wißbegierde und Neugierde wie in seinen ersten Lebensjahren. Alle, die für Kinder verantwortlich sind, sollten deshalb eine ganz besondere Aufgabe darin sehen, die Kinder in ihrem Lerneifer zu unterstützen und ihre Freude am Lernen zu erhalten. Statt dessen gibt es seit einigen Jahren ein Überangebot an "Lernspielen", es gibt "wissenschaftlich ausgearbeitete Pläne", die auch schon dem Kleinkind vorschreiben wollen, welche Lernschritte es zu absolvieren hat. Kleine Kinder lassen sich aber nicht vorschreiben, was sie lernen wollen. Sie wollen selbst bestimmen, womit sie sich gerade jetzt beschäftigen, wie lange sie mit etwas umgehen und wie umfangreich die Information sein soll. Kinder brauchen keine teuren Lernspiele. Sie sind aber angewiesen darauf, daß sie Eltern haben, die ihre Fragen beantworten. Deshalb haben wir eine Mutter gebeten, uns von den Erfahrungen mit ihrem Sohn zu berichten.

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Kinästhetische Konzepte

Shusterman ist Professor der Philosophie an der Florida Atlantic University in den USA und will eine Philsosophie der Körperbewußtheit in die westlichen Gesellschaften bringen. Dafür hat er sein Konzept der "Somaesthetics" entwickelt, ein Körperlernen und eine Leibesästhetik. Er selbst nennt sein jahrzehntelanges Projekt "ein Pionierfeld, das dem Denken mit dem Instrument des Körpers gewidmet ist ". Er befaßt sich nicht mit Kindern, sondern allgemein mit unserer Kultur, die das Spüren des Körpers, der Bewegung und damit von Aktionen abgespaltet hat. Dies demonstriert er mit einer Reise durch die westliche Philosophiegeschichte und bringt die Philosophie mit dem Wissen über kinästhetische Wahrnehmung zusammen, am deutlichsten in seinem Buch "Body Consciousness". (Shusterman 2008) Zum Vergleich zieht er die alten asiatischen Weltanschauungen, die der Antike und aktuelle kinästhetische heran. (Shusterman 2008: xiii, 17 ff., 42, 162) Für die nötigen Weiterentwicklungen unserer Hemisphäre, für das Glück und die Zentrierung der Menschen sowie die dringende Lösung der Weltprobleme hält er die Inkorporation propriozeptiver und kinästhetischer Kompetenzen und Lebensstile für dringend geboten. So wie Bainbridge Cohen von Thomas Hannas Verwendung des Wortes SOMA den Begriff SOMATIZATION ableitete, bildete er das Wort SOMAESTHETICS, Übersetzbar mit: Lehre der Leibwahrnehmung, Soma-Schulung, Somaforschung. (s. Abschnitt c) Es füllt die parallele Wortbildung zu "Kin-Aesthetics" auf. Leider unterscheidet Shusterman oft nicht zwischen soma/Körper oder Leib und kinesis/Bewegung. Warum ich diese Differenzierung für unser Thema "Lernen" als notwendig erachte, darüber lesen Sie detaillierter am Ende dieses Kapitels.

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